25. November - Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

.

Das Frauenschutzhaus Freiberg informiert:

Gewalt gegen Frauen ist keine Randerscheinung, sie prägt den Alltag vieler Frauen in Deutschland und weltweit und gehört nach wie vor zu einer der am weitest verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Obwohl sie in allen sozialen Schichten vorkommt, wird Gewalt gegen Frauen immer noch häufig vertuscht oder totgeschwiegen. Sie findet oft im Verborgenen statt, in der Familie, der Partnerschaft oder im nahen sozialen Umfeld und wird deshalb als häusliche Gewalt bezeichnet. Sie hat verschiedene Erscheinungsformen wie Schläge, Demütigung, Beleidigung, Einsperren, Bedrohung, sexuelle Nötigung und vieles mehr. Die Täter sind oft Partner, Ex-Partner oder Verwandte. Betroffene leiden oft im Stillen. Viele sind sich gar nicht bewusst – oder wollen nicht wahrhaben – dass sie betroffen sind. Die Anzeichen äußern sich nicht immer durch offensichtliche körperliche Misshandlungen, weshalb die Gewalt häufig nicht erkannt oder heruntergespielt wird. Die Angst, über das Geschehene zu berichten und um Hilfe zu bitten, ist bei zahlreichen Betroffenen groß. Viele Opfer befürchten, dass ihnen niemand Glauben schenkt, oder ein offener Austausch noch schlimmere Folgen nach sich zieht. Für die Betroffenen ist es oft schwer und es vergeht viel Zeit, bis sie sich Hilfe holen. Kinder, Geld und emotionale Abhängigkeit erschweren diesen Schritt. Viele Frauen haben Angst vor den Konsequenzen, schämen sich für das Erlebte oder lieben ihren gewalttätigen Partner trotz allem. Außerdem zeigen die meisten Täter nach einem Übergriff Reue, versprechen, dass so etwas nicht wieder vorkommt.

Wenn in Paarbeziehungen Gewalt ausgeübt wird, sind auch die Kinder immer mitbetroffen. Dies kann ihre psychische und körperliche Entwicklung beeinträchtigen. Viele betroffene Kinder fühlen sich ohnmächtig und wertlos, verlieren das Vertrauen in Erwachsene und sich selbst. Sie entwickeln weniger Selbstvertrauen und leiden unter Angst oder sogar Depressionen.

Doch es gibt Möglichkeiten, aus der Gewalt herauszukommen und damit nicht allein zu bleiben.

So gibt es im Landkreis Mittelsachsen Hilfsangebote, die eine vertrauliche und professionelle Unterstützung anbieten, um persönliche Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, ein Sicherheitskonzept zu erstellen oder die Gewalt aufzuarbeiten:

Frauenschutzhaus Freiberg: Telefon: 03731-22561

kontakt@frauenschutzhaus-freiberg.de

KOINS Mittelsachsen: Telefon: 03731-77 44 350

Interventions- und Koordinierungsstelle koins@kv-toleranz.de

zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking

Beratungsstelle Handschlag: Telefon: 0176-346 424 59

handschlag-freiberg@caritas-chemnitz.de

Des Weiteren bietet das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 eine kostenlose und anonyme Beratung in vielen Sprachen an.

Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte erhalten bei den genannten Anlaufstellen Beratung und Unterstützung. In akuten Bedrohungssituationen sollte die Polizei unter 110 gerufen werden.

Veröffentlicht am 07.11.2023.